Das Motto des Sommerboten hat sich selbsttätig geändert. Es stammt aus Gerlings um 1910 erschienener Schrift Ist Selbstmord Krankheit oder Verbrechen und lautet : Ich habe alles durchgemacht im Leben und bin bei der Hoffnungslosigkeit stehengeblieben.

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Weser Kurier                                                                                                           Salmoxisbote
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Betr.: Religionsschutz (v. 29.07) + Kruzifix-Gesetz (v. 2.08)

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich beginne meinen Leserbrief mit einem Zitat von Helvetius : Der Gott der Christen — ein Gott der Schurken. Was ist denn ihre Frömmigkeit ? Ein Schleier, womit sie ihre Verbrechen verhüllen

Die katholische Kirche, hervorgegangen aus einer von Menschen gegründeten Sekte, ist seit ihrem Bestehen mit soviel Betrug, Erbschleicherei, Verbrechen und besonders Folter und abermillionfachem Mord belastet — und das in einer Bestialität, gegen die selbst Hitlers Konzentrationslager die reinsten Kommunikationszentren waren, daß sie in meinen Augen die mit den meisten Untaten belastete Organisation in der Geschichte der Menschheit ist.
Sie mag daher in von ihrem Geld erbauten und unterhaltenen Schulen Kruzifixe nach Belieben aufhängen. In Schulen, die vom Staat gebaut wurden und auch von Kindern Andersgläubiger und Atheisten besucht werden, haben solche Verbrechenssymbole nichts zu suchen.
Enden will ich mit Nietzsche : Ich heiße das Christentum den einen großen Fluch ... Ich heiße es den einen unsterblichen Schandfleck der Menschheit.

Hochachtungsvoll

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Worte über Weimar
                                                                                   Christian Dietrich Grabbe

Da prahlen sie stets mit dem Flachkopf Goethe und fangen damit an, daß sie seinen Namen nicht zu schreiben wissen. Er heißt G o e the, nicht G ö the.

Redaktion will das bedenken. Unter Umständen. Letzter Maßstab kann nur Koslowskis Schreibweise sein. Ein entsprechender Suchauftrag an die Gralshüter von der WKGFFK ist bereits ergangen. Man muß sich noch mehr um Grabbe kümmern — das ist die feste Überzeugung des Boten. Vorliegender Fetzen stammt aus einem Brief an Carl Georg Schreiner, 15 Oct. 35. Der Text wurde entnommen Christian Dietrich Grabbe, Werke und Briefe, Historisch-kritische Gesamtausgabe in sechs Bänden, hrsg. von der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, bearbeitet von Alfred Bergmann, Emsdetten 1966, Sechster Band, Seite 287

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